Die Schwarze Kunst . . .

. . . und was Sie schon immer darüber wissen wollten...

aber nie zu fragen wagten . . .

Im graphischen Gewerbe stößt man immer wieder auf Fachbegriffe, die beim Laien Fragen aufwerfen:













 

Abbreviatur: Abkürzung von Wörtern durch Weglassen einzelner Wortteile (z.B. Mskr. für Manuskript)


Abquetschen: Starker Druck mit zuviel Farbe


Ahle: Werkzeug aus dem Bleisatz, um einzelne Buchstaben aus einem Satz herauszuheben.


Akzidenzdruck: Alle Drucksachen, die nicht zum Werk- oder Zeitungsdruck gehören.


Ausgleichen: Gleichmäßiges Verteilen der Buchstaben und Wörter, besonders beim Versalsatz nötig. Dadurch wird ein gleichmäßiges Schriftbild erreicht.


Aushängebogen: Unmittelbar nach dem Druck entnommener Druckbogen, der das Bild des Druckes oder den Fortgang der Arbeit veranschaulicht.


Ausschießen: Einbringen der Druckform in die Maschine und richtige Anordnung der Seiten in Druckformen. Es werden mehrere Seiten auf einem Bogen gedruckt, der anschließend gefalzt und beschnitten wird.


Autorkorrektur: Lesung und Änderung eines gesetzten Textes durch den Verfasser oder Auftraggeber


Bastardschriften: Schriftformen zwischen Antiqua und Fraktur


Belichten: Gesetzte Seiten werden mit einem Laserbelichter auf Film oder Papier übertragen.


Blindmuster: Zeigt Größe, Aussehen und Material eines späteren Werkes.


Bogenmontage: Mehrere Seiten einer Publikation werden auf einem Druckbogen oder einer Druckplatte zusammengefügt. Diese Montage wird auch als Ausschluß bezeichnet.


Cicero: Grundmaß der Typographie 4 Cicero = 1 Konkordanz, I Cicero = 12 Punkt (4,5 mm)


Druckbogen: Großformatiger Papierbogen, auf den mehrere Seiten einer Publikation gedruckt werden. Dieser Bogen wird später gefalzt und beschnitten. Größere Publikationen werden aus mehreren Druckbogen zusammengestellt.


Druckfläche: Die Gesamtfläche einer Seite, die maximal bedruckt wird. Diese kann auch größer sein als der Satzspiegel.


Fisch, Zwiebelfisch: Letter einer anderen Schriftart im Setzkasten oder in einem anderen Fach (Bleisatz)


Gautschen: Alter Zunftbrauch der Buchdrucker. Bei der Freisprechung der Lehrlinge werden diese samt ihrer Kleidung in einer Wasserbütte untergetaucht.


Geviert: Maßeinheit, die der Höhe des Schriftkegels entspricht. Wird oft auch aufgeteilt in Halb-, Viertel-, Drittel- oder Achtelgeviert. Bei vielen Schriften entspricht das Geviert der Breite des kleinen m.


Goldener Schnitt: Ein Verhältnis, bei dem sich der kleinere Teil zum größeren Teil (z.B. Seitenproportionen) 3:5 oder 5:8 verhält. Gilt als besonders ästhetisch.


Halbtonbild: Man bezeichnet alle Bilder, in denen Grautöne oder entsprechende Farbtöne vorkommen, als Halbtonbilder. Alle Töne zwischen Weiß und Schwarz werden als Halbtöne bezeichnet.


Hauskorrektur: Erste Korrektur einer Druckarbeit. Die für den Auftraggeber bestimmte Korrektur wird erst nach der Berichtigung der zunächst entdeckten Fehler abgesandt.


Hochzeit: Aus Versehen doppelt gesetztes Wort


Hurenkind: Scherzhafter Ausdruck des Druckers für einen kleinen Satzrest zu Beginn eines neuen Abschnittes oder einer neuen Kolumne


Imprimatur: Druckfreigabeerklärung des Verlages oder des Autors auf den Korrekturbögen


Kopfsteg: Oberer Rand einer Seite


Layout: Anordnung oder Anordnungsskizze für die Gestaltung einer Seite oder eines Dokuments. Im Layout wird der Satzspiegel sowie die Anordnung von Kolumnentitel und der Pagina festgelegt.


Leiche: Fehlendes Wort


Manuskript: Vorlage zum Setzen einer Publikation. Das Manuskript sollte von Maschine oder mit dem PC sauber geschrieben werden.

Nutzen: Anzahl der Drucke oder Druckblätter auf einem Papierbogen


Offsetdruck: Dieses Druckverfahren wird heute überwiegend zum Druck von DTP-Publikationen eingesetzt. Nichtdruckende Bereiche werden dabei auf der Druckplatte weggeätzt und sind porös. Sie nehmen beim Druck Wasser von einer Feuchtwalze auf. Beim Vorbeilaufen an der Farbwalze stoßen diese Stellen die fetthaltige Farbe ab, während die höherliegenden, glatten Druckflächen Farbe aufnehmen. Die Farbe wird danach auf ein Gummituch übertragen und von dort auf das Papier gedruckt.


Papiergewicht: Alle Druckpapiere werden nach dem Grammgewicht eines Quadratmeters bezeichnet


PDF: Portabel Dokument File.Von Adobe entwickeltes Dokumentenformat zur einheitlichen Darstellung eines Dokuments auf verschiedenen Plattformen (PC-, MAC-, Linux-Rechnern).


PostScript: Von Adobe entworfene Seitenbeschreibungssprache, die zur Ausgabe von Texten und Grafiken auf Laserdruckem und Belichtern benutzt wird.


Punkt: Kleinste typographische Maßeinheit = 0,376 mm


Raster: Mittel, um Halbtonvorlagen druckfähig zu machen


RIP: Raster Image Prozessor. Er rechnet Daten aus Seitenbeschreibungssprachen wie PostScript in ein Pixelmuster um, das dann auf das Ausgabemedium übertragen wird.


Satzspiegel: Der auf einer Druckseite für den Satz bestimmte Raum


Schusterjunge: Erste Zeile eines neuen Absatzes, die als unterste Zeile auf einer Seite erscheint.


Schweizer Degen: Ein Drucker, der zugleich als Setzer ausgebildet wurde


Schöndruck: Erster, einseitiger Druck auf dem noch freien Bogen


Typografie: Kunst der Drucksachengestaltung mit satztechnischen Mitteln, Schriften, Linien und Schmuck.


Umbrechen: Zusammenstellen einer Satzseite


Werksatz: Den Satz von Büchern. Zeitungen, Zeitschriften und anderem Mengensatz bezeichnet man als Werksatz.


Widerdruck: Druck auf der zweiten Seite eines Druckträgers